Zu sehen sind von links nach rechts: Kaiserin Helena, Kaiser Konstantin, Konstantin II., Fausta und Crispus. Abweichende Zuordnungen haben sich in der Forschung nicht durchgesetzt.
1. Kaiserin Helena, die Mutter Konstantins und der Legende nach eine gebürtige Triererin, ist mit einem Witwenschleier dargestellt.
2. Kaiser Konstantin selbst trägt einen Lorbeerkranz.
3. Konstantin II., der älteste Sohn des Kaisers und seiner Gattin Fausta. Er trägt einen Kranz mit sternförmigem Juwel auf der Stirn.
4. Kaiserin Fausta, die Tochter des Kaisers Maximian und Schwester des unterlegenen Gegners an der milvischen Brücke, Maxentius.
5. Crispus, der älteste Sohn des Konstantin und seiner Konkubine Minervina.
6. Die gesamte Gruppe befindet sich in einem römischen Wagen, dessen obere Brüstung schwach angedeutet ist. Im Vordergrund breiten zwei Adler ihre Schwingen aus, um den Wagen mit der kaiserlichen Familie zum Himmel emporzutragen. Bei diesem Motiv handelt es sich um ein Sinnbild für die Apotheose, die dynastische Verherrlichung oder Vergöttlichung des konstantinischen Kaiserhauses.
Da Konstantin seine Frau Fausta und seinen Sohn Crispus im Jahr 326 ermorden ließ, muss der Stein vor diesem Ereignis entstanden sein. In antiker und spätantiker Zeit bestand die Funktion der sogenannten „Staatskameen“ darin, als wertvolle Geschenke an hochrangige Mitglieder der römischen Gesellschaft gegeben zu werden.
Der Auffassung Karls des Großen und der Karolinger zufolge ist die Herrschaftsmacht der Römer auf rechtmäßige Weise an die Franken übergegangen. Der Fachbegriff der „Translatio imperii“ hat sich zur Bezeichnung dieser Übergabe fest eingebürgert. Ganz folgerichtig beanspruchte Karl der Große zum ersten Mal seit den römischen Herrschern wieder den Titel eines Kaisers für sich. Seine Kaiserkrönung fand in Rom statt, dem Herrschaftszentrum des antiken Weltreiches. Sie wurde am 25. Dezember des Jahres 800 durch Papst Leo III. vorgenommen. Damit war das deutsche Kaisertum durch einen rituell vollzogenen, quasi sakralen Akt untrennbar mit dem antiken Kaisertum Roms verbunden. In der Tat ließ Karl der Große sich an seinem Herrschaftssitz in Aachen als „novus Constantinus“, als der neue Konstantin feiern.